28. Oktober 2010

Ein Jahr

Ende Oktober 2009 sind wir nach 9 Monaten Deutschlandaufenthalt wieder in Bolivien angekommen. Inzwischen ist schon wieder ein ganzes Jahr vergangen! Es war eine Zeit, in der wir viele Enttäuschungen erfahren haben. Dennoch sind wir Dankbar und voller Hoffnung, weil Gott keine Fehler macht.
Heute steht die schwere Krankheit meines (Wolfgang) Vaters und die damit verbundene Reise nach Deutschland im Vordergrund.
Gott, der seinen Bund nicht bricht, ist mit uns. Darauf dürfen wir uns stets verlassen.


15. August 2010

Unangenehme Nachrichten

Zwei der letzten Meldungen (siehe unten) müssen wir leider revidieren:
1. Der bereits am 16. Juli in die Praxis umgesetzte, aber noch nicht unterschriebene Pachtvertrag konnte nicht realisiert werden. Nach 12 Tagen mussten wir alle bereits getroffenen Maßnahmen rückgängig machen.
(siehe dazu VDM-Report vom Sep 2010)
2. Jessica hat am 28. Juli unser Haus mit Ziel Schule verlassen, ist aber seither nicht mehr zurückgekommen. Hinterlassen hat sie uns einen Abschiedsbrief in dem sie sich für alles bedankt, aber trotzdem ihr Unglücklichsein ausdrückt. Eine gescheiterte Liebesbeziehung und zu große Herausforderungen in der Schule sind ihre Gründe. Da es keinen Streit oder Ärger mit uns im Vorfeld gab, können wir nur vermuten, daß Jessica an vielen Stellen ihrer Seele noch Wunden in sich trägt, die noch Heilung bedürfen.
Wir sind über diese Ereignisse sehr betrübt. Unsere Hoffnung bleibt Gott, der uns niemals mehr zu tragen aufgibt als wir tatsächlich verkraften (1. Kor. 10, 13) und der auch in dieser Situation unser Fels bleibt, auf den wir uns verlassen können. So sagt Psalm 66, 20: "Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet".

1. August 2010

Neuer Lebensabschnitt

Am 1. August hat Ann-Kathrin als Haustochter im Bibelkonferenzzentrum Langensteinbacher Höhe angefangen. Zusammen mit 20 weiteren Mädchen ihren Alters lebt sie nun für ein Jahr in der Internatsgemeinschaft und arbeitet im Konferenzzentrum für die Gäste.
In einem Brief an uns schreibt sie "Ich fühle mich hier echt richtig zu Hause.... Ich habe mich schon lange nicht mehr so gefühlt... Is voll komisch. Ich fühle mich hier zu Hause.... Ich habe mich die ganze Zeit Heimatlos gefühlt... und dann bin ich hier her gekommen... und ich bin so glücklich! :-)." Darüber sind wir ganz arg froh und wünschen Anni, daß sie dort besonders gesegnet wird.

21. Juli 2010

Landwirtschaft Verpachtet

Nach einer spannenden und Arbeitsreichen Zeit der Verhandlungen über viele Details, konnten wir mit Wirkung ab dem 16. Juli die Milchviehhaltung des Kinderheims an das Ehepaar Ana und Felix Menzel verpachten. In der Art und Weise wie wir Familie Menzel kennen gelernt haben und wie sich alles entwickelt hat bis zum Zustandekommen der Pacht, sehen wir Gottes gute Führung für unser Leben. Nun werden sich tatsächlich die Arbeitsschwerpunkte (vor allem für Wolfgang) ändern und es ist geplant, mit dem Erlös vom Verkauf der Viehherde mittelfristig mit dem Kinderheim in Stadtnähe umzu ziehen. Wir wünschen dem neuen Betriebsleiter Felix an dieser Stelle nun Geschick, Erfolg und vor allem Gottes Segen.

19. April 2010

Jessica ist wieder bei uns!

Am Sonntag Abend den 18. März war es endlich wieder so weit: Jessica konnte wieder zu uns nach Hause kommen. Sie war aus verschiedenen Gründen vor 15 Monaten in ein Kinderheim für Mädchen nach Santa Cruz verlegt worden. Dort hat sie sich tapfer geschlagen aber jetzt wo "ihre Eltern" wieder da sind, hat sie es nicht mehr ausgehalten. Außerdem haben sich in ihrem Umfeld einige Dinge verändert, sodaß wir ein "ja" dazu gefunden haben, daß Jessica wieder bei uns sein kann. Aus rechtlichen Gründen wird sie nicht ein Teil unseres Kinderheims werden und genießt auch daher eine Sonderstellung bei uns.
Wir freuen uns ganz arg sie wieder bei uns zu haben. Herzlich Willkommen Jessica!

29. März 2010

Ein wahrer "Meilenstein"

In der letzten Märzwoche 2010 wurde unser Kinderheim Wayne Walker, nach 10 jährigem Bestehen, endlich von der zuständigen Behörde in Santa Cruz offiziel anerkannt. Den größten Anteil daran hat Dorothea, die zusammen mit unserer Mitarbeiterin (nicht auf dem Foto) die vielen Unterlagen erstellt hat. Die Rechtsanwältin der Gemeinde in Santa Cruz (links) hat dann beharrlich die Unterlagen in der zuständigen Behörde ("La Prefectura") vorgelegt und je nachdem Änderungswünsche an Dorothea rückgemeldet. Für Dorothea waren deshalb seit unserer Ankunft im Oktober 2009 viele Stadtfahrten nötig.
Aber nun ist es geschafft: mit der offiziellen Anerkennung arbeiten wir nun legal und in Zukunft sind auch Finanzen aus der Stadtkasse sicher. Gelobt sei Gott, der Gelingen geschenkt hat.

25. März 2010

Enttäuscht

Zu einem echten Problem wurde der Traktor, den Wolfgang im Juli 2009 gekauft hat: angeblich habe der Trecker keine rechtsmäßigen Papiere und so taucht plötzlich ein angeblicher Besitzer mit dem Fahrzeugbrief auf!
Die Situation war erst undurchsichtig, aber hat sich nun nach einer Anzeige bei der Polizei verschärft: entweder wir zahlen weitere 10.000 U$ an den rechtmäßigen Eigentümer (dieser wurde nämlich vom Zwischenhändler, der sich als Besitzer ausgab, geprellt), oder der Trecker Typ "Valmet 1280" wird von der Polizei konfisziert.
Wir brauchen also dringend eine Lösung, am besten in Form von Geld.


Im Hintergrund ist der besagte Traktor zu erkennen.

17. März 2010

Messebesuch mit "unseren Jungs"

Seit mehreren Jahren gibt es in der Kleinstadt Montero (35 Min Autofahrt) im März eine Verbraucherausstellung. Neben Vieh und landwirtschaftlichen Maschienen gibt es allerlei Interessantes zu sehen. Es gibt Stände vieler Firmen und jeder hat laute Boxen mit Musik aufgestellt. Die Besucher, vor allem die Weiblichen, sind rausgeputzt und es ist "das" Ereignis in der Gegend. So sind wir auch dieses Jahr wieder mit unseren Jungs vom Kinderheim an einem Abend dort hingefahren. Dabei hatten alle ihren Spaß, jeder bekam ein Taschengeld.
Es ist hier üblich, daß diese Ausstellungen erst Abends öffnen und als wir gegen 23:00 Uhr das Gelände verlassen haben, waren längere Schlangen von Leuten die erst hinein wollten zu sehen als um die Zeit, als wir angefangen haben uns dort umzusehen. Zu später Stunde wird dann nur noch getanzt und getrunken bis der Morgen graut.

3. März 2010

Der Milchtank ist instaliert

Am 26. und 27. Februar hat unser Kühltechniker den 2000 Liter Milchtank, der im Container gekommen ist, installiert. Beim aufstellen hat der Deutz Traktor sich schon als guter Helfer erwiesen. Unsere Milchkammer sieht nun wieder richtig "aufgeräumt" aus und eine Sorge sind wir auf alle Fälle erst mal los: sollte der Molkereitanker mal nicht zur abgemachten Zeit kommen (das kommt mindestens 1x pro Woche vor), dann hat es genug Platz im Tank für eine weitere Melkung. Bisher wussten wir Mangels geeigneter Lagerkapazität oft nicht wohin mit der Milch.
Der neue Tank war ein Geschenk eines Landwirts aus dem Nordschwarzwald, der tragischerweise nach einem Schlaganfall im Jahr 2006 seinen Milchbauernhof aufgeben musste.
Ganz herzlichen Dank noch Mal und herzliche Grüße nach Simmersfeld Aichhalden!

10. Februar 2010

Der Container steht auf dem Kinderheimgelände!

Heute war es tatsächlich soweit: die Ankunft des Containers in Los Chacos. Nachdem der Zoll im ganzen Land noch am 1. Februar von der Polizei besetzt wurde, war die Aussicht auf eine Abwicklung in weite Ferne gerückt. Von unserem "Agenten" war nur noch das typische Wort "mañana" ("Morgen wieder") zu vernehmen. Doch plötzlich kam am Nachmittag des 9. Februar ein Anruf: "der Container kommt aus dem Zoll!".

Bis 18:00 war es noch unsicher, ob der LKW noch die Ausfahrt aus dem hochumzäunten Zollgelände passieren kann. Das hat dann aber noch geklappt, aber nun war es zu spät einen Kran zu organisieren, eine weitere Nacht verging. Aber dann am Mittwoch Morgen konnte der LKW Los Chacos erreichen. Inzwischen hat es angefangen zu regnen und der Boden wurde sofort rutschig. Mit viel Geschick kam der LKW an der gewünschten Stelle zu stehen. Sofort haben alle mitgeholfen auszuladen, um Zugang zur Drehbank zu erhalten. Gegen 15:00 kamen scließlich die Kräne, der Container konnte auf dem Boden abgesetzt werden und die Drehbank wurde noch vor die Werkstatt gehieft.

Jetzt bin ich auch ziemlich k.o.. Herzlichen Dank für alles mitbeten! Später dann noch mehr Infos + Fotos ...

29. Januar 2010

Zollabwicklung verzögert sich

Der Container steht seit Montag dem 25. Januar im Zollhof von Santa Cruz. Die Abfertigung verschleppt sich wegen Kleinigkeiten wie einer benötigten Steuernummer der Kirchengemeinde, die aber nicht vorhanden ist. Ein weiteres Problem bilden die hunderten Kleidersäcke: seit neuem wurde die Einfuhr von gebrauchten Kleidern untersagt. Die gesamte Ladung steht auf dem Spiel. Es blieb uns nichts anderes übrig als das ganze korrupte Spielchen der einzelnen "Beamten" mitzumachen. Das wurde unerwartet teuer. Bitte helft mit den Container im Gebet vor den Herrn zu bringen!

Eine weitere unerwartete Verzögerung gab es beim Abflug von Robert und Sabine Haase, deren Abflug sich heute wegen technischem Defekt vor dem Start in Santa Cruz verzögert hat. Das war eine ziemliche Strapatze für die Familie mit den zwei kleinen Kindern, den ganzen Tag nicht wissend wie es weiter geht in Santa Cruz festsitzend. Aber nun verlassen sie heute Santa Cruz gegen 20:00 Uhr Ortszeit und werden am 30-1-10 in Berlin ankommen.
Gerne dürft ihr auch an sie denken. Herzliche Grüße.

25. Januar 2010

Abschied von Robert und Sabine

In einem gut besuchten Abendgottesdienst haben wir am Sonntag zusammen mit Freunden und Geschwistern der Gemeinde in Los Chacos Robert und Sabine Haase verabschiedet. Ihr Flug geht am Donnerstag den 28. Januar nach einem Jahr und 4 Monaten Aufenthalt. Sie haben seit September 2008 bei uns gelebt, während unserer Abwesenheit in unserem Haus.

Robert hat für Wolfgang die Landwirtschaft vom Kinderheim geleitet. Beide haben während dieser Zeit viel gelernt. Auch kam ihr 2. Kind Gustav hier gesund zur Welt. Es gab viele herzliche Worte und nach einer Predigt über Josua, der das Volk Gottes ins verheißene Land führt, gab es ein einfaches Abendessen.
Wir wünschen Robert und Sabine Gottes reichen Segen für ihren weiteren Lebensweg, der sie in den Elterlichen Gärtnereibetrieb in Zittau führt. Herzlichen Dank für Eure Hilfe und Zeugnis hier in Los Chacos und alles Gute!

17. Januar 2010

Marcelo ist weg

Seit dem 9. Januar ist unser Kinderheimkind Marcelo verschwunden. Er hat seit über einem Jahr immer wieder vom "abhauen" gesprochen und war oft frustriert. Zum einen hatte er einen schweren Stand innerhalb der Kinderheimgruppe, aber seine freche Art, sein Ungehorsam und geringer Wille sich einzugliedern, haben ihm das Leben mit uns erschwert. Nun hat er es offensichtlich vorgezogen, alle Rechte und Privilegien einem ungeschützten Leben außerhalb von unserem Kinderheim vorzuziehen. Rechtlich ist die Sachlage einfach: Marcelo ist offensichtlich irgendwo im Dorf Los Chacos, versteckt sich aber. Eine Vermisst-Meldung bei der Jugendbehörde in Santa Cruz hatte zur Folge, daß Marcelo offiziell nicht mehr als Heimkind gilt. "Das war es". Wir hatten noch große Hoffnungen in ein Adoptivverfahren gesetzt, auch eine Verlegung wäre noch möglich gewesen. Nun aber ist er schon eine Woche unauffindbar weg, und damit auf sein eigenes Schicksal gestellt.
Bitte betet für ihn.

15. Januar 2010

Überschwemmung!

In der Nacht zum 13. Januar hat es über 160 Liter pro m² geregnet. Damit stieg die Gesamtmenge vom Januar auf 362 Liter, im Dezember hatten wir 300 Liter. Bei uns auf dem Hof sieht es aus wie nach dem Russlandkrieg ... . Des weiteren sind weite Teile der Felder überschwemmt. Das macht die Bewirtschaftung wahrlich nicht einfacher. Schlamm im Hofbereich wo man nur hinschaut, die Fütterung der Milchkühe ist extrem erschwert und ein großes Problem bildet die hohe Zahl an euterkranken Kühen (wegen dem Schlamm). Die Bilder entstanden in unserer Gegend.