28. November 2009

Besuch auf einer Farm im Niemandsland

Am Mittwoch hatte Wolfgang die Gelegenheit einen guten Bekannten aus Santa Cruz auf seine Sojabohnenfarm zu begleiten. Nach 6 Stunden Fahrt, die meiste Zeit auf staubigen Erdwegen, sind sie dort angekommen. Die 1500 Hektar umfassende Farm liegt in der fruchtbaren Ebene des "Rio Grande" und gehört dort zu den kleinsten Unternehmungen. Das Klima ist heiß und feucht. Tatsächlich ist das Sojagebiet so weitläufig, daß man Stunden fährt um zur nächsten Farm zu gelangen.

Diese Einsamkeit und weite Entfernung zu Einkaufsmöglichkeiten zwingen zu einer ganz besonderen Wirtschaftsweise und Organisation. So bildet das Zentrum der Farm das "Campamento". Man ist auf Selbstversorgung eingestellt: ununterbrochen brummt ein großer Generator und es werden Schweine und Hühner gehalten, um die Versorgung der 30 bis 40 Arbeiter sicher zu stellen. Gearbeitet während der Ernte und Aussaatzeiten 24 Stunden am Tag in 2 Schichten. Die Männer werden gut versorgt aber dennoch hat jeder eine Kugel an Kokablättern in der Backe, sonst halten sie die Anforderung nicht aus.

Der Besitzer kommt alle 14 Tage hinaus und schaut nach dem Rechten. Ein Verwalter übernimmt die tägliche Anleitung der Arbeiter. Verglichen mit Deutschland ist der Maschienenpark pro Hektar klein. Die Unterhaltung der Maschienen wird durch die weite Entfernung und schlechten Wege sehr erschwert. Auch der Abtransport der Ernte (rund 10.000 Tonnen / Jahr) ist eine teure Angelegenheit. Trotzdem lohnt sich der Anbau unter diesen extremen Bedingungen.

Es war sicher nicht das letzte Mal, daß Wolfgang dort zu Besuch war!

16. November 2009

Überraschendes Wiedersehen

Am Sonntag Nachmittag steht sie plötzlich vor der Tür: unsere Marianela.
Im Arm trägt sie ihren 15 Tage alten Sohn Oscar. Begleitet wird sie von ihrem jetzigen Mann Bartolome und ihrer ersten Tochter Analena.

Wir haben uns sehr über diesen Besuch gefreut und daß sich der Lebensweg von Marianela stabilisiert hat, nachdem sie Mitte Mai 2008 "Hals über Kopf" das Kinderheim mit 15 Jahren verlassen hat. Sie möchte ihren Mann am Jahresende heiraten, der einer Arbeit als Nachtwächter nachgeht. Zusammen wohnen sie bescheiden als Grundstücksaufpasser einer reicheren Familie am Stadtrand von in Santa Cruz. Die stabielen Verhältnisse haben dazu beigetragen, daß Analena wieder zu ihrer Mutter aus dem Kinderheim entlassen wurde.
Es ist nicht ausgeschlossen, Bartolome nach Los Chacos zum arbeiten kommt, weil er auch Maurer ist und wir hier dringend einen Maurer bräuchten. Jetzt wünschen wir den beiden erst mal Gottes Segen für ihre Familie.

7. November 2009

Wasserrohrbruch

Gleich nach unserer Ankunft Ende Oktober in Los Chacos, ist die Wasserpumpe in unserem Wohnhaus ausgefallen. Kreischende Geräusche lassen auf einen Kugellager-Schaden schließen. Nachdem eine Ersatzpumpe besorgt war, ging es ans Austauschen. Dabei löst sich ein Wasserrohr und es ergießen sich 500 Liter Wasser unaufhaltsam auf den Zimmerboden. Es war Wolfgang nicht ersichtlich, daß der Auslaufstutzen des Vorratstanks bereits angebrochen, jedoch noch dicht war.


Auf den Fotos seht ihr wie Felix, der zur Zeit zu Besuch ist, und Wolfgang den Schaden beheben.